Gerichtslinden Grafensulz
PositionLand/Region Niederösterreich, Bezirk Mistelbach, Gemeinde Ladendorf
16.44924°O/48.55034°N (MGI)
758556/379080 Bundesmeldenetz (BMN/MGI)
BeschreibungAm Fuße der Leiserberge, im Leisergrund, liegt der kleine Ort Grafensulz. Auf einem Hügel, außerhalb des Ortes erhebt sich die Pfarrkirche mit einem kleinen Friedhof daneben. Beides wird von einer niedrigen Friedhofsmauer umgeben. Funde aus der Frühsteinzeit bezeugen die frühe Besiedlung des Ortes. Der Kirchenhügel dürfte eine vorchristliche Opferstätte und Versammlungsplatz gewesen sein, sicherlich aber eine Thingsstätte. Die sieben Linden vor der Kirche auf dem Hügel sind Zeichen dafür, da die Rechtsprechung ein weihevoller religiöser Akt war, der früher unter Eichen und Linden später auch vor Kirchen und Friedhöfen vollzogen wurde. Schon seit ältesten Zeiten gilt die Zahl sieben als heilige Zahl. In Grafensulz sind die sieben Linden immer wieder nachgepflanzt worden, was die jetzt stehenden Bäume durch ihr verschiedenes Alter bezeugen. Der Kirchenhügel von Grafensulz diente auch als Asylstätte. Später wurde das Asylrecht auf den Pfarrhof im Dorf übertragen, der Tag und Nacht offen sein mußte. Das Asylrecht ist der Anspruch eines Verfolgten auf einen Zufluchtsort, wurde aber erst 30 Schritte vor diesem wirksam.
Bilder/Plan
08.07.200108.07.2001

© Stefan Lefnaer 14.03.2015